Ein kurzer illustrierter Wegweiser um den Islam zu verstehen

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(6) Das bescheidene Leben von Muhamma

Wenn wir das Leben von Muhammad  vor seiner Berufung als Prophet vergleichen mit dem nach Beginn seiner Mission, ist es unvorstellbar zu denken, Muhammad  sei ein falscher Prophet, der das Prophetentum benutze um dadurch materielle Gewinne, Macht, Ruhm oder Kraft zu erlangen.

Vor seiner Berufung zum Propheten hatte Muhammad  keine finanziellen Sorgen. Als erfolgreicher und angesehener Kaufmann verfügte Muhammad  über ein befriedigendes und ausreichendes Einkommen. Nach und wegen seiner Berufung als Prophet ging es ihm materiell schlechter. Dies zeigen unter anderem folgende Aussprüche über sein Leben:

n  A´ischa Muhammads  Frau sagte: „Oh mein Neffe, wir sahen drei neue Monde in zwei Monaten, in denen wir kein Feuer im Hause des Propheten entzündeten (um Essen zu Kochen).”  Ihr Neffe fragte: „Was erhält euch?”  Sie sagte: „Die beiden schwarzen Dinge, Datteln und Wasser, aber der Prophet  hatte ein paar Nachbarn von den Ansaar, die milchgebende Kamelstuten besaßen und sie schickten ihm  hatte ein paar Nachbarn von den Ansaar, die milchgebende Kamelstuten besaßen und sie schickten ihm  etwas von ihrer Milch.”1

n  Sahl Ibn Sa´ad, einer von Muhammads  companions, said, “Gefährten, sagte: „Der Prophet Gottes  sah kein Brot aus feinem Mehl von der Zeit als Gott ihn (als Propheten) entsandte bis zu seinem Tod.”2

n  Aa’isha, Muhammads  Frau, sagte: „Die Matte des Propheten , auf der er schlief, war aus Leder gestopft mit den Fasern der Dattelpalme.”3

n  Amr Ibn Al-Hareth, einer von Muhammads  Gefährten, berichtete, dass der Prophet  als er starb, weder Geld noch irgendetwas anderes hinterließ als sein weißes Reitmuli, seine Waffen und ein Stück Land, das er als Almosen spendete.4

Muhammad  lebte bis zu seinem Tod ein schweres Leben, obwohl ihm die muslimische Staatskasse zur Verfügung stand, der größere Teil der arabischen Halbinsel bereits muslimisch war, bevor er starb, und die Muslime in den achtzehn Jahre nach seiner Berufung siegreich waren.

Ist es möglich, dass Muhammad  sich als Prophet ausgab, um Ansehen, Macht oder Größe zu erlangen? Das Verlangen, Ansehen und Macht zu genießen, wird normalerweise mit gutem Essen, außergewöhnlicher Kleidung, riesigen Palästen, farbenfrohen Soldaten und unanfechtbarer Autorität verbunden. Trifft eines dieser Zeichen auf Muhammad  zu? Ein kurzer Einblick in sein Leben mag helfen, diese Frage im folgenden zu klären.

Trotz seiner Verantwortung als Prophet, Lehrer, Staatsführer und Richter, pflegte Muhammad  seine Ziege selbst zu melken,5 seine Kleider zu stopfen, seine Schuhe zu reparieren,6 bei der Hausarbeit zu helfen,7 und arme Leute zu besuchen, wenn sie krank wurden.8  Er half auch seinen Gefährten einen Graben auszuheben.9 Sein Leben war ein erstaunliches Beispiel für Anspruchslosigkeit und Demut.

Muhammads  Anhänger liebten ihn, respektierten ihn und vertrauten ihm in einem erstaunlichen Ausmaß. Er betonte wiederholt, dass nur Gott angebetet werden darf, nicht er persönlich. Anas, einer von Muhammads  Gefährten, berichtete, es gab keine Person, die sie mehr liebten, als den Propheten, doch wenn er zu ihnen kam, standen sie nicht für ihn auf, denn er hasste es, wenn sie für ihn aufstanden,10 wie es andere Völker für ihre Herrscher tun.

Lange bevor es irgendeine Aussicht auf Erfolg für den Islam gab, und am Beginn einer langenschmerzlichen Zeit der Folterungen, des Leidens und der Verfolgung von Muhammad  und seinen Anhängern, erhielt er ein interessantes Angebot.  Ein Abgesandter der heidnischen Führer, Otba, kam zu ihm und sprach: „...Wenn du Geld möchtest, werden wir genug Geld für dich sammeln, so dass du der Reichste unter uns sein wirst. Wenn du die Herrschaft willst, werden wir dich zu unserem Führer nehmen und nichts ohne deine Zustimmung entscheiden. Wenn du ein Königreich willst, werden wir dich zu unserem König krönen...” Ein einziges Zugeständnis wurde von Muhammad  als Gegenleistung verlangt: er sollte aufhören, das Volk zum Islam zu rufen und nur Gott allein ohne Partner anzubeten.  War dieses Angebot nicht eine Versuchung für jemanden, der die weltlichen Dinge verfolgt?  Zögerte Muhammad  als ihm dieses Angebot unterbreitet wurde?  Tat er es als eine Handelsstrategie ab, indem er die Tür für ein besseres Angebot offen ließ? Das folgende war die Antwort: {Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigsten}  und er rezitierte Otba die Verse des Quran 41:1-38.11  Es folgen einige dieser Verse:

 (Dies ist) eine Offenbarung von dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, ein Buch, dessen Verse als Quran in arabischer Sprache klar gemacht worden sind für Leute, die Wissen besitzen; als Bringer froher Botschaft und Warner.  Doch die meisten kehren sich (von ihm) ab, so dass sie (ihn) nicht hören.  (Quran, 41:2-4)

Bei anderer Gelegenheit und als Antwort auf die dringende Bitte seines Onkels, aufzuhören, die Menschen zum Islam zu rufen, war Muhammads  Antwort überlegt und ernsthaft: {Wenn sie mir die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke gäben, dafür dass ich diese Sache (die Menschen zum Islam zu rufen) aufgebe, werde ich nicht davon ablassen, bis Gott es entweder siegreich macht oder ich bei der Verteidigung zugrunde gehe.}12

Muhammad  und seine wenigen Anhänger litten nicht nur dreizehn Jahre unter Verfolgung, die Ungläubigen versuchten sogar verschiedene Male ihn zu ermorden.  Einmal versuchten sie ihn mit einem großen runden Stein zu töten, der kaum hochgehoben werden konnte.13  Ein anderes Mal versuchten sie ihn mit vergiftetem Essen zu töten.14  Was könnte solch ein Leben des Leidens und des Opferns rechtfertigen, nachdem er derart über seine Widersacher triumphierte? Was könnte die Demut und den Edelmut erklären, den er in seinen siegreichen Momenten bewies, wenn er darauf bestand, dass der Erfolg einzig durch Gottes Hilfe kam und nicht von ihm selbst?  Sind dies die Charakterzüge eines machthungrigen oder selbstsüchtigen Mannes?
 

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Fußnoten:

(1) Überliefert bei Sahih Muslim, #2972, und Sahih Al-Bukhary, #2567. Zurück zum Text (1)

(2) Überliefert bei Sahih Al-Bukhary, #5413, und Al-Tirmizi, #2364. Zurück zum Text (2)

(3) Überliefert bei Sahih Muslim, #2082, und Sahih Al-Bukhary, #6456. Zurück zum Text (3)

(4) Überliefert bei Sahih Al-Bukhary, #2739, und Musnad Ahmad, #17990. Zurück zum Text (4)

(5) Überliefert in Musnad Ahmad, #25662. Zurück zum Text (5)

(6) Überliefert in Sahih Al-Bukhary, #676, und Musnad Ahmad, #25517. Zurück zum Text (6)

(7) Überliefert in Sahih Al-Bukhary, #676, und Musnad Ahmad, #23706. Zurück zum Text (7)

(8) Überliefert in Muwatta´ Malik, #531. Zurück zum Text (8)

(9) Überliefert in Sahih Al-Bukhary, #3034, und Sahih Muslim, #1803, und Musnad Ahmad, #18017. Zurück zum Text (9)

(10) Überliefert in Musnad Ahmad, #12117, und Al-Tirmizi, #2754. Zurück zum Text (10)

(11) Al-Sirah Al-Nabawiyyah, Ibn Hischam, Bd.1, S.293-294. Zurück zum Text (11)

(12) Al-Sirah Al-Nabawiyyah, Ibn Hischam, Bd. 1, S.265-266. Zurück zum Text (12)

(13) Al-Sirah Al-Nabawiyyah, Ibn Hischam, Bd. 1, S.298-299. Zurück zum Text (13)

(14) Überliefert bei Al-Darimiy, #68, und Abu Dawud, #4510. Zurück zum Text (14)
 

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